Sonntag, 20. Juni 2010

Crisis.

Ich habe heute gelernt, dass heiraten ein sehr großer Schritt ist. Allein, dass man nun jemanden hat, der einem den Rücken stärkt und Sicherheit und Halt gibt.
Man gibt jemandem das Versprechen, ihn für immer zu lieben, an seiner Seite zu stehen und füreinander zu sorgen. Den zweiten und dritten Freund wählt man nicht mehr nach dem, was man will, sondern durch die negativen Erfahrungen und Fehler, nach dem, was man nicht will. Ich weiß nicht, ob Liebe vergänglich ist, oder nicht, denn ich habe es noch nicht erlebt. Von daher empfinde ich es doch als schwierig, seine erste Liebe zu heiraten. Obwohl ich es gern tun würde.. Denn egal, wie viele Jahre man miteinander verbringt und erlebt hat, wer gibt einem die Garantie, dass es im nächsten genauso ist? Aber wer sagt einem, dass es nicht genauso schön ist, wie die letzten Jahre?
Alle sagen, wenn er vor einem steht, weiß man, er ist der Richtige.
Aber ist es wie beim ersten Mal? Wenn man sein ganzes Vertrauen der körperlichen Hingabe, dieser einen Person schenkt? Ich denke nicht. Es ist doch wohl ein großer Unterscheid, ob man eine Person zu Zeiten einer Handlung liebt oder ein Leben lang.
Man geht eine Bindung ein. Stärker als je eine zuvor. Vor allem hat man diesen einen Moment nur einmal in seinem Leben. Den vergisst man nie.
Ist denn aber das erste Mal mit einer zweiten und dritten und zehnten Person so unwichtig, dass man es vergessen darf? Wohl kaum, denken die einen. Wahrscheinlich die, für die dieses Ereignis bedeutend war und wahrscheinlich auch noch ist. Etwas Besonderes. Darf man darüber hinwegsehen, wenn es vergessen wurde? Der entscheidende Augenblick? Alles drum herum?
Und vor allem, über welche Fehler darf man überhaupt hinwegsehen?
Jeder Erwachsene sagt, realistischer Weise, bleibt man nicht mit dem ersten Freund zusammen. Man macht Erfahrungen und wartet auf den Richtigen. Aber es verletzt. Es tut weh zu wissen oder zu hören, dass andere denken, dass diese Beziehung über kurz oder lang ein Ende haben wird. & will man es realisieren? Will man es wahr haben? Eher nicht. Dann könnte man doch gleich Schluss machen, nach dem Motto, irgendwann ist es ja eh soweit, warum nicht jetzt, dann hab ich mein Leben länger vor mir und kann direkt ne neue Erfahrung machen. Klar, wer will das schon? Aber will man auch mit dem Hintergedanken jeden Tag leben oder morgens aufwachen, mh ja ok. Heute vielleicht noch, aber wie sieht’s mit morgen aus? Bin ich da dann schon alleine?
Was macht man mit der Unsicherheit? Mit Selbstzweifeln? Mit den mache-ich-was-falsch-und-wenn-ja-was Gedanken?
Wenn ich jetzt sage, mit fehlt zeitweise die Zuneigung, das Gefühl wichtig zu sein und gebraucht zu werden, mich nervt das ständige nicht anrufen oder das in den Hintern treten müssen. All diese Kleinigkeiten, überwiegen diese der Liebe? Normalerweise nicht. Die Liebe ist die stärkste Zuneigung, die man für einen Menschen empfinden kann. Aber allein die infrage Stellung sollte zu bedenken geben. Hilft es, es ändern zu wollen, oder darüber hinwegzusehen oder ist das alles zu schwerwiegend?
Ich denke, jeder muss alleine die Entscheidung treffen, ob die Liebe stärker ist, als diese Fehler.
Aber wie soll man das wissen? Aus dem Gefühl heraus? Aus Erfahrung? Und wenn man keine hat?
Es ist eine Zwickmühle. Eigentlich sollte man glücklich sein.
Ist ein –ich liebe dich- für den Moment? Irgendwann ist es doch eh vorbei. & wenn man sagt –ich liebe dich über alles und für immer-. Ist es dann eine Lüge? Vielleicht sollte man so was gar nicht erst in den Mund nehmen. Um den anderen nicht zu verletzten.
Ab wann kann man ein -Ich bin glücklich mit ihm- mit ‚ja’ beantworten? Wenn man ab und zu glücklich ist? Immer? Manchmal?
Ich hab keine Ahnung.
Ich weiß nur, dass ich ihn liebe.
Einerseits weiß ich, für mich reicht das. An ihn zu denken, macht mich glücklich und doch fehlt mir die Erfahrung des Loslassens. Das, -Wenn’s halt nicht läuft, kommt der Nächste-
Für mich zählt der Moment. & ich werde alles dafür geben, dass er so noch lange anhält.
Denn diese eine Person bedeutet mir mehr als eine Millionen andere!
Nimm mir die Unsicherheit und die Zweifel. Sag, es ist richtig, was du da tust. Du bist toll wie du bist. Aber anscheinend kann er es nicht. Vielleicht würde es einfach nicht stimmen.

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